Seit unserer Kindheit brennt sich immer wieder ein Bild in unseren Kopf ein: Hund > Katze > Maus. So funktioniert es zumindest bei beliebten Kinderserien und Cartoons wie z.B. „Tom & Jerry“. Und dieses Bild zieht sich bei den meisten noch bis ins Erwachsenenalter durch. Sich dann die Frage zu stellen, ob das wirklich stimmt, tun die wenigsten. Doch stimmt es, dass Katzen und Hunde sich wirklich partout nicht vertragen?
Zunächst einmal ein überzeugtes Ja-ein. Evolutionär sind alle Wesen in der Natur so gepolt, dass sie auf alle Lebewesen, die nicht ihre Artgenossen sind, misstrauisch reagieren. So soll das Überleben der eigenen Spezies sichergestellt werden. Ängstliches oder auch aggressives Verhalten gegenüber potenziellen Fressfeinden ist also ein Schutzmechanismus, der noch bis heute in den domestizierten Vierbeinern weiterlebt.
Auch gibt es Hunderassen, denen es schwerer fällt, die Katze vom Beutetier zum Rudelmitglied zu „befördern“. Dies gilt v.a. für Rassen mit ausgeprägtem Jagdtrieb, wie z.B. dem Terrier. Das macht das Zusammenleben nicht unmöglich, aber gestaltet den Weg dorthin durchaus schwieriger.
Körpersprachliche Unterschiede
Es hilft auch nicht, dass Katzen und Hunde von Grund auf unterschiedliche Körpersprachen haben. Beim Hund ist das Schwanzwedeln ein Zeichen von Freude während dies bei Katzen Ausdruck von Nervosität und Aufregung ist. Ein klassisches Missverständnis also. Weiterhin starren Katzen gerne einmal als Zeichen von Zuneigung, wohingegen Starren bei Hunden als Drohmittel eingesetzt wird. Oder aber auch das wohlige Schnurren der Samtpfoten, was ein laut vernehmbares Zeichen von Wohlbefinden ist. Dieses Schnurren kann von Hunden als eine Art Knurren und somit als Aggression verstanden werden. Oder wenn der Hund Spielbereit die Pfote hebt, bedeutet das für die Katze einen Aufruf zum Kampf. Katzen und Hunde, ein richtiges Dilemma also!
Aber keine Sorge für dieses evolutionäre Dilemma ist keines, was nicht überwunden werden kann. Es braucht vor allem eines: Geduld. Die braucht es vor allem bei älteren Vierbeinern, denn der Umgang mit anderen Nicht-Artgenossen muss noch komplett gelernt werden. Bei jüngeren Tieren gibt es noch kein Dominanz-Verhalten und auch keine wirkliche Wahrnehmung von Gefahr, sodass ein freundschaftliches Band zwischen Katze und Hund dort relativ schnell entstehen kann. Eine Eingewöhnung von Katze und Hund aneinander ist im Allgemeinen relativ problemlos möglich. Außer es gibt vorherige traumatisch Erfahrung, dann sollte routiniertes Fachpersonal zu Rate gezogen werden.
Wie gewöhne ich meine Katze und meinen Hund aneinander?
Bevor man mit der eigentlichen Eingewöhnung beginnt, kann man zunächst Handtücher mit dem Geruch der beiden Vierbeiner austauschen, damit man so beide Vierbeiner schon aneinander gewöhnt. Zudem sollte man vor dem ersten Treffen unbedingt eine Mahlzeit einlegen. Denn nichts hilft so sehr zu entspannen wie eine sättigende Mahlzeit vorher.
Die erste Phase der Eingewöhnung sollte dabei in kleinen Schritten erfolgen: Hierfür sollte man beide Tiere für ein paar Minuten in einem Raum zusammenführen, in dem sie einander unter Aufsicht sehen und beschnuppern können. Dabei ist es wichtig, dass Sie als Katzen- und Hundehalter die Ruhe bewahren und diese auch ausstrahlen. Unterbinden Sie alle unerwünschten Aggressionen und bestärken Sie positives Verhalten mit dem Einsatz von Leckerlis. Achten Sie dabei aber darauf, beide gleichermaßen zu belohnen, sonst kommt es womöglich noch zu Futterneid. Ihre Vierbeiner lesen Sie wie ein Buch.
Danach sollten die Tiere wieder ein paar Stunden voneinander getrennt werden und für ein erfolgreiches Treffen ausgiebig gelobt werden. Dieses Ritual kann zeitmäßig immer größere Intervalle haben, bis man schließlich auch mehrere Stunden mit den beiden Vierbeinern verbringen kann. Es ist wichtig, dabei darauf zu achten, dass die schwächere Katze jederzeit einen Rückzugsort v.a. nach oben hat und das Katzenklo an einem für den Hund unzugänglichen Ort steht.
Freunde fürs Leben?
Falls die Zusammenführung trotz bestmöglicher Voraussetzungen nicht klappt, sei es durch zu unterschiedlichen Charakteren bis hin zu gegenseitig zugefügten Verletzungen, seien Sie einfach fair mit sich selbst und vor allem den Tieren. Das ist eine Entscheidung, die Ihnen keiner abnehmen kann und die auf persönlichen Überlegungen fußt. Versuchen Sie, die richtige Entscheidung für sich und Ihre Tiere zu treffen.
Schlussendlich können Katze und Hund die dicksten Freunde werden. Es braucht ein bisschen Geduld und Zeit, aber dem Ganzen steht nichts im Weg. Also gibt es keine Tom-&-Jerry-Szenen bei Ihnen im Hause.
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